Zwischen den Terminen der Frühförderung und Anträgen für die Krankenkasse darfst du dir trotzdem Zeit für dich freischaufeln. Und das Beste? Es geht!
Liebe Mütter mit besonderen Kindern,
Kennt ihr das Gefühl, von den täglichen Aufgaben überwältigt zu sein? Als Mütter von besonderen Kindern stehen wir nicht nur vor den typischen Herausforderungen des Alltags, sondern auch vor einzigartigen Situationen, die unsere Zeit und Energie beanspruchen. Nehmen wir zum Beispiel den Termin-Dschungel von Therapiesitzungen, Fragebögen und der Koordination von Schulbegleitung und Co. – all das unter einen Hut zu bringen, erfordert nicht nur Organisation, sondern auch ein geschicktes Zeitmanagement. Dabei scheint es manchmal unmöglich, Raum für uns selbst zu schaffen.
Aber keine Sorge, ihr schafft das!
Hier sind 9 meiner besten Tipps für Mütter mit besonderen Kindern, um die Zeit im Tagesverlauf effizient zu nutzen:
1. Einen strukturierten Zeitplan erstellen: Dieser Tipp ist Gold wert, besonders wenn ihr die täglichen Herausforderungen mit den Bedürfnissen eurer besonderen Kinder jonglieren müsst. Schreibt alle Aufgaben auf, seien es Therapiesitzungen, schulische Verpflichtungen oder andere Termine, und plant für jede eine bestimmte Zeit ein.
So könnt ihr eure Aufgaben leichter nach Priorität ordnen und die Zeit optimal nutzen. Ein solcher Zeitplan brauch übrigens nicht notwendigerweise ein tolles Format, zur Not tut´s auch die Rückseite eines Einkaufszettels.
2. Realistische Ziele setzen: Als Mütter mit besonderen Kindern wollen wir oft alles perfekt machen, aber seien wir realistisch - wir können nicht alles schaffen und es wird nie alles so laufen, wie wir es uns vorstellen. Setzt euch kleine, erreichbare Ziele und steigert euch nach und nach. So fühlt ihr euch motiviert, auch weiterzumachen, wenn es mal im System ruckelt.
Es heißt, die Hausaufgaben von Erstklässlern sollen sich innerhalb einer halben Stunde erledigen lassen? Das sag mal einem Kind mit Autismus oder ADHS, das ungefähr einhundert Reihen schöner Achten malen soll. Neues Ziel: bis zum Abendessen fertig sein und dabei bei Verstand bleiben. Und zur Belohnung gibt´s Eis für alle. Ja, auch noch vor dem Essen.
3. Flexibel bleiben: Nichts ist so wie es scheint und noch weniger funktioniert genauso wie du es dir vorgestellt hast. Insbesondere wenn du ein besonderes Kind hast. Hier gibt es jetzt mal ein Beispiel: Du hast dir vorgenommen während der Therapiestunde zum Aldi um die Ecke zu flitzen und so den Wochenendeinkauf schon zu erledigen. Guter Plan. Netter Versuch.
Die Realität sieht so aus, dass die Therapeutin mit dir die gesamten Termine des nächsten Halbjahres abstimmen möchte und außerdem ruft dich die I-Kraft-Koordination an, um dir mitzuteilen, dass sich die Zeiten der Schulbegleitung ändern werden.
Den Wochenendeinkauf kannst du knicken. Aber du kannst immer noch rüberfahren, und die Eier kaufen, die du für die Pfannkuchen heute brauchst. Und etwas Schoko für deine Nerven. Je freier du dich von 100%-Erwartungen machst, und dich damit arrangierst, dass die Dinge auch mal anders laufen werden, desto entspannter wirst du dich fühlen.
4. Pausen einplanen: Inmitten des täglichen Therapie- und Terminmarathons sind Pausen unerlässlich. Sie steigern nicht nur die Produktivität, sondern helfen auch, die Zeit besser einzuteilen. Dabei sorgen Puffer zwischen Terminen dafür, dass Unvorhergesehenes nicht den ganzen Tag aus der Reihe wirft und gleichzeitig helfen über den Tag verteilte kurze Pausen dabei, euch zu entspannen und neue Energie zu tanken. Das ist besonders wichtig, wenn ihr zwischen besonders vielen Aufgaben jongliert, um sicherzustellen, dass ihr selbst auf die Dauer nicht zu kurz kommt.
Manchmal klappe ich den Computer zu und rase direkt los, um eins der Kinder zu holen. Wenn dazwischen nur drei Minuten für eine Tasse Tee sind, fühlt sich der Tag direkt viel weniger stressig an.
5. To-Do-Liste(n) erstellen: Dies ist ein einfacher, aber effektiver Schritt. Schreibt alle täglichen Aufgaben auf, sei es die Planung von Therapiesitzungen oder die Organisation von Schulaktivitäten, und streicht sie nach und nach ab. So bleibt ihr organisiert und könnt eure Zeit effizient nutzen. To-Do-Listen gibt es in allen Farben und Formen, für Termine, Weihnachtsgeschenke, Menschen, die du anrufen möchtest, Erledigungen in der Stadt, und überhaupt.
Eine gute Faustregel für solche Listen ist: je höher das Stresslevel im Alltag, desto mehr Raum im Kopf und Sicherheit können dir Listen geben. Es ist keine Schande, eine Liste von Freunden zu machen, bei denen du dich diese Woche melden möchtest, und deine Schwester zu ergänzen, wenn zuhause grade die Bude brennt.
6. Technologie nutzen: In der heutigen digitalen Ära gibt es zahlreiche Tools und Apps, die euch beim Zeitmanagement unterstützen können. Verwendet einen digitalen Planer oder eine Kalender-App, um Therapiesitzungen und schulische Termine zu organisieren. Vielen hilft es, alle Verpflichtungen auf einem Blick im Handy zu haben.
Apps wie Trello oder Asana können Fortgeschrittenen, Aufgaben zu verwalten und den Fortschritt zu verfolgen. Dies kann besonders hilfreich sein, wenn ihr die verschiedenen Aspekte des Lebens eurer besonderen Kinder koordiniert.
Fun Fact: Bei uns ist der verlässlichste Hüter unserer Zeit immer noch der gute alte Küchenkalender. Doch das nur so am Rande.
7. Zeit für Selbstfürsorge einplanen: Upps, wie hat sich denn die Selbstfürsorge in dein tägliches Zeitmanagement eingeschlichen? Ein Fehler? Mitnichten! Selbstfürsorge ist entscheidend, liebe Mütter! Plant regelmäßig Zeit für euch selbst ein, sei es zum Lesen, Joggen oder einfach zum Entspannen. Wenn ihr euch um euch selbst kümmert, bleibt ihr körperlich und geistig fit, auch wenn der Terminkalender voll ist. Und davon profitiert ihr und eure Lieben.
8. Aufgaben delegieren: Es ist völlig in Ordnung, um Hilfe zu bitten, liebe Mütter! Wenn ihr Aufgaben an andere abgebt, sei es euer Partner, die Kinder oder externe Hilfe, gewinnt ihr Zeit für eure eigenen Prioritäten oder einfach etwas Raum zum Atmen.
Landet dabei mal eine rote Socke in der weißen Wäsche? Wahrscheinlich schon. Aber rosa ist ja auch hübsch, und ihr müsst die Unterzieh-T-Shirts ja nicht tragen. Und wenn dem Sprössling beim Tischabräumen mal ein Schälchen runterfällt? Gibt´s später eins weniger zu spülen.
Alles Ansichtssache, liebe Mamas. Es wird halt nicht alles nach euren Standards und Wünschen laufen. Doch darum geht es ja auch nicht. Es geht darum, dass es läuft, auch mal ohne euch.
9. Unnötige Aufgaben streichen: Das ist mein absoluter Lieblingstipp. Delegieren für Fortgeschrittene, oder auch, mach es dir doch einfach mal leicht. Heute dürfen wir mal schwarz/ weiß denken. Will ich das? – Nein. Brauche ich das? – Nein. Kann jemand anderes das erledigen? – Ja. Großartig, weg damit.
Alltagstauglicher klingt das dann so: Schaut euch euren Terminkalender an und überlegt, ob es Aufgaben gibt, die gestrichen oder an andere weitergegeben werden können. Diese Überlegung kann eure Zeit für die wirklich wichtigen Prioritäten freimachen und manchmal ist auch zwanzig Minuten nur für mich zum Runterkommen eine Prio Typ Eins.
Hier habt ihr sie, liebe Mütter - meine 9 besten Tipps für effektives Zeitmanagement, runtergebrochen, reduziert, und speziell angepasst an die einzigartigen Herausforderungen, vor denen wir Mütter mit besonderen Kindern stehen. Mit diesen Strategien könnt ihr eure Zeit besser einteilen und sicherstellen, dass ihr auch Raum für euch selbst habt. Genießt eure neu gewonnene freie Zeit!